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Im Rahmen einer digitalforensischen Untersuchung sehen sich Analysten mit einer Vielzahl unterschiedlicher Herausforderungen konfrontiert. Diese können zum einen rechtlicher Natur sein, die inzwischen weite Verbreitung unterschiedlichster Geräteklassen und Speichermedien, der Einsatz von Methoden und Techniken zur Verschlüsselung von Daten oder dem Verstecken von Dateien, bis hin zum zunehmenden Umfang der Datenmengen. In den nachfolgenden Abschnitten sollen die einzelnen Herausforderungen näher beleuchtet werden.

Rechtliche Herausforderungen

Es muss sichergestellt sein, dass die Geräte, deren Daten im Rahmen einer forensischen Auswertung untersucht werden, rechtmäßig erlangt wurden, sodass diese in einem möglichen Gerichtsverfahren anerkannt und gewürdigt werden. Bei zunehmender Nutzung von Cloud-Speichern und der damit einhergehenden Verteilung der Daten über Rechenzentren bzw. Ländergrenzen hinweg muss die Sicherung bzw. Erhebung dieser Daten ebenfalls rechtmäßig sein.

Verschiedene Geräteklassen und Speichermedien

Nachdem noch vor einigen Jahren in vielen Fällen ausschließlich Computer, Smartphones und Speichermedien wie beispielsweise externe USB-Festplatten und USB-Sticks relevant waren, haben sich zwischenzeitlich neue Geräteklassen etabliert, die ebenfalls wichtige Daten enthalten können und somit im Rahmen einer digitalforensischen Untersuchung Relevanz besitzen. Die Sicherung dieser Daten in Form eines forensischen Abbildes ist häufig mit hohem technischem Aufwand und ausschließlich unter Einsatz spezieller Sicherungs-Hardware, sowie spezieller Software für die spätere Analyse der Daten verbunden bzw. in manchen Fällen nicht möglich, da diese beispielsweise nicht über die erforderliche Geräteschnittstelle verfügen.

Verschlüsselung von Daten

Soll der Zugriff auf Daten durch Dritte verhindert werden, so werden häufig – auch von durchschnittlichen Benutzern bzw. Laien – Techniken zum verstecken von Dateien eingesetzt oder die Daten werden verschlüsselt. Bei der Nutzung von Steganographie werden Informationen innerhalb eines Trägermedium versteckt. Dies könnte beispielsweise eine geheime Nachricht oder ein Passwort sein, das in einem Bild versteckt wird. Auch das verschlüsseln von einzelnen Dateien oder kompletten Datenträgern wurde in den letzten Jahren immer einfacher und benutzerfreundlicher. So ist beispielsweise Bitlocker unter Windows 10 und Windows 11 in den Editionen Pro, Enterprise und Education integraler Bestandteil. Aber auch über den Einsatz freier Software wie etwas TrueCrypt/VeraCrypt lassen sich mit geringem Aufwand verschlüsselte Container erstellen bzw. komplette Laufwerke verschlüsseln. 

Umfang digitaler Daten

Auch der Umfang von Daten, die im Rahmen einer Untersuchung beweiserhebliche Informationen enthalten können, nehmen in der Vergangenheit deutlich zu. Hierbei kann sowohl die Sicherung dieser großen Datenmenge, als auch deren anschließende Speicherung als Herausforderung gesehen werden. Neben den notwendigen technischen Ressourcen, ist vor allem auch die inhaltliche Auswertung mit deutlich höherem Zeitaufwand verbunden. Ziel ist es daher, sich in einem ersten Schritt zunächst auf die Daten zu beziehen, die die potenziell höchste Relevanz aufweisen.

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